Vielleicht kommt es mir nur so vor, aber viel hat sich in den meisten Unternehmen bisher noch nicht bewegt! Und das, obwohl wir in Veranstaltungen und Workshops viel darüber gesprochen haben, was Arbeit AM und Arbeit IM System bedeutet. Anscheinend sind alle - zurück im Hamsterrad - zu sehr damit beschäftigt, ihre Arbeit IM System zu erledigen, aber Strukturen zu verändern - also AM System zu arbeiten - das hat bisher, zumindest von denen die ich kenne, niemand geschafft.
Ich glaube, die alten Managementmuster sitzen einfach zu tief und so mancher weiß nicht so recht, wie er die Zeit für Veränderungen finden soll. Aber STOPP! Das ist auch nicht die Aufgabe des Managements, sondern die der Mitarbeiter. Aber dazu müssen Manager aus dem Weg gehen und die Mitarbeiter in das Thema eingebunden werden.
Und genau das passiert nicht! Keine Dialogveranstaltungen mit Filmen wie AUGENHÖHE oder AUGENHÖHEwege. Oder den Musterbrechern. Oder anderen, es gibt ja mittlerweile so viele ..... hier eine kleine Übersicht. Das Thema wird - wenn überhaupt - auf Managementebene hin und her diskutiert und wie bei Management 1.0 üblich - ohne nennenswertes Ergebnis!
Deshalb veröffentliche ich hier 6 provokante Fragen von und mit Dank an Dr. Nico Rose, die noch einmal anschaulich beschreiben, was mit Arbeit AM System gemeint ist. Wer den Originalartikel lesen möchte, findet ihn hier.
Eins noch vorweg: es gibt phantastische Möglichkeiten, auf anregende, produktive und spielerische Weise innerhalb der Organisation an Glaubenssätzen zu arbeiten. Fragen Sie mich einfach .....
Gewählte Führung Wenn Sie Ihren Mitarbeitern zum Jahreswechsel turnusmäßig (z.B. jährlich) gestatten würden, demokratisch über die Be- und Absetzung aller Führungspositionen im Unternehmen zu entscheiden: Wie viel Prozent der Führungskräfte wären zu Silvester 20XX noch in Amt und Würden – vermutlich:
ziemlich wenige.
ziemlich viele.
Wenn die Antwort:
lautet: Was sagt das über Ihre Führungskräfteentwicklung aus?
lautet – und Sie dennoch keine Wahl zulassen: Was sagt das über Ihre Haltung zu den Mitarbeitern aus?
Freie Gehaltswahl Wenn alle Ihre Mitarbeiter zum neuen Jahr ihr Gehalt frei bestimmen dürften, nachdem man ihnen ein paar Nachdenkhilfen an die Hand gegeben hätte (z.B.: „Was würden Sie in gleicher Position bei unserem wichtigsten Mitbewerber bekommen?“) – würden die Gehaltskosten:
gar nicht steigen?
ein wenig steigen?
deutlich steigen?
Wenn die Antwort:
lautet: Was hält Sie davon ab, diese Maßnahme umzusetzen?
lautet: Können Sie sich vorstellen, dass das Plus an Vertrauen und Motivation der Mitarbeiter den leichten Anstieg der Kosten deutlich kompensieren könnte?
lautet: Was sagt das über Ihr Lohnniveau und (vermutlich) die Wechselbereitschaft der Mitarbeiter aus?
Selbstorganisation
Wenn jeder Ihrer Mitarbeiter turnusmäßig (z.B. einmal im Halbjahr) komplett frei entscheiden könnte, woran und mit wem dieser in den kommenden sechs Monaten arbeitet – würde:
der „Laden“ vermutlich auseinanderfliegen?
alles vermutlich genauso gut (vielleicht sogar besser) funktionieren?
Wenn die Antwort:
lautet: Was sagt das über den Reifegrad Ihrer Belegschaft, vor allem der Führungskräfte aus?
lautet: Was hält Sie davon ab, diese Maßnahme umzusetzen?
Basisdemokratie Wenn Sie ein Intranet implementieren würden, mit dem jeder Mitarbeiter des Unternehmens (unabhängig von Abteilung und Erfahrungsgrad) zu jedem beliebigen Thema (von der neuen Kaffeemaschine bis zur Unternehmensstrategie) Veränderungsvorschläge einbringen könnte – und die Geschäftsleitung wäre per Unternehmensverfassung dazu verpflichtet, diese Vorschläge umzusetzen, wenn sich nach ausgiebiger Diskussion über 50% der Belegschaft in einer Abstimmung dafür aussprechen (so lange nicht gegen geltendes Recht verstoßen wird) – würde:
der „Laden“ vermutlich auseinanderfliegen?
alles vermutlich genauso gut (vielleicht sogar besser) funktionieren?
Wenn die Antwort:
lautet: Was sagt das über den Reifegrad Ihrer Belegschaft, vor allem der Führungskräfte aus?
lautet: Was hält Sie davon ab, diese Maßnahme umzusetzen?
Volle Transparenz Wenn sämtliche betriebsrelevante Daten Ihres Unternehmens (Finanzkennzahlen, Auslastung, Kundenzufriedenheit, alle Budgets usw.) für alle Mitarbeiter jederzeit frei einzusehen wären (so lange nicht gegen geltendes Recht verstoßen wird) – hätten Sie dann:
ein Problem?
kein Problem?
Wenn die Antwort:
lautet: Welches Problem haben Sie dann konkret?
lautet: Was hält Sie davon ab, diese Maßnahme umzusetzen?
Leistungsmaßstab
Wenn Ihre Mitarbeiter zu Weihnachten einen Zauberstab geschenkt bekämen, mit dessen Hilfe diese im neuen Jahr ihre Ziele in perfekter Art und Weise erreichen könnten – allerdings mit:
nur 5 Stunden Arbeit pro Tag.
nur 5 Stunden Arbeit pro Woche.
Wäre das OK? Wenn die Antwort auf 1. und 2. „nicht OK“ lautet: Welche Überzeugungen und Glaubensgebäude stehen dahinter?
Utopie? Keineswegs!
Es gibt bereits viele Unternehmen, die genau nach diesen Prinzipien arbeiten und dabei überaus erfolgreich sind. Alleine 15 davon werden in den Filmen AUGENHÖHE porträtiert. Vielleicht stellen Sie sich einfach einmal folgende Fragen:
Welche Haltung (oder welches Prinzip) steckt hinter den vorgestellten Ansätzen? Was davon lässt sich auch in unsere bestehende Steuerung integrieren?
Wie viel Prozent dieser radikalen Vorschläge könnten bei uns funktionieren? Und worin genau könnte sich dieser Prozentsatz äußern?
Wer sich regelmäßig über solche und andere Themen rund um Digitale Transformation austauschen möchte, dem empfehle ich unsere AUGENHÖHE Regionalgruppen z.B. die hier in Mannheim